Spezlwirtschaft mit Wiesnwirten?

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Wiesnwirte haben in der Münchner Bevölkerung nicht gerade den Ruf, barmherzige Samariter zu sein. Die Bierpreise in den großen Festzelten lassen eher vermuten, man habe flüssiges Gold im Maßkrug – oder die Wirte verdienten sich ebensolche Wasserhähne fürs neue Anwesen, das gerüchtehalber pro Wirt nach jeder Wiesn rausspringen muss.

Wenn allerdings die Stadt oder eine ihrer Tochterfirmen das gute Geschäft auch noch durch Freundschaftspreise oder Sonderleistungen unterstützt, geht das dann doch zu weit.

Im konkreten Fall handelt es sich um die „München Portal GmbH“, eine städtische Tochter, die Webseiten wie www.muenchen.de und www.oktoberfest.de betreibt. Hier werden auf Videos, Bilder und in Texten die Highlights der Stadt und der Wiesn präsentiert. Außerdem bietet die Portal GmbH ihren Service auch für Wiesnwirte an, die die Seite www.wiesnwirte.de und ihre jeweiligen facebook und instagram accounts mit Inhalten und Bildern der Portal Gesellschaft aufhübschen lassen.

Die BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion hat jetzt einen kritischen Blick auf diese Kooperation geworfen und lässt die Konditionen überprüfen.

BAYERNPARTEI Stadtrat Mario Schmidbauer (Mitglied im für die Wiesn zuständigen Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft) will wissen, wie genau das Geschäftsmodell der Portal GmbH aussieht, ob sich die Wiesnwirte dadurch Zugang zu exklusiven Informationen und Materialien „einkaufen“ können, und ob den Wirten von der Stadt „Freundschaftspreise“ eingeräumt werden.

„Wir sehen potenzielle Interessenskonflikte durch die Verquickungen einer städtischen Tochterfirma mit den Wiesnwirten, deren Zulassungen zum Oktoberfest von der Stadt gewährt werden,“

sagt Stadtrat Schmidbauer.

„Zumindest spielen die Beteiligten nicht mit offenen Karten, sonst hätte das Thema im Stadtrat behandelt werden müssen. Die BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion will ganz klar wissen, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht.“

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