Medizinhistorisches Museum für München

Aktuelles

Medizin und Heilkunde gehören zu den größten Errungenschaften der Menschheit. Vom Hippokratischen Eid und ersten Operationen zur mittelalterlichen Klostermedizin, der Penizillin-Erfindung bis zur heutigen Stammzellentherapie bietet sich eine faszinierende Reise durch 5.000 Jahre Geschichte.

Unterschiedliche Formate wie z.B. die Schau „Körperwelten“ von Dr. Gunther von Hagens oder Ausstellungen im Museum Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg oder im Deutschen Hygienemuseum in Dresden zeigen, wie groß das Interesse der Bevölkerung an diesem Thema ist.

Auch die Münchner Kliniken können auf eine lange Historie zurückblicken und haben viel zu erzählen: Sie wurden geprägt von großen Persönlichkeiten und wesentlichen Fortschritten und Entwicklungen auf allen Gebieten der Medizin und Pflege. Aber auch besondere Ereignisse prägten die Geschichte der Kliniken in München.

Nach Kriegsende stand die Instandsetzung der zerstörten Krankenhäuser im Vordergrund. Gemeinsam im städtischen Krankenhausverbund wurden auch besondere Herausforderungen wie z.B. das Oktoberfest-Attentat, der Pflegenotstand, die Krankenhausreform von 1978, Kostendiskussionen und vieles mehr bewältigt und gestaltet.

Die BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion hat heute einen Antrag gestellt, diese Geschichte zu dokumentieren und der Öffentlichkeit in Form eines Museums zugänglich zu machen.

Die fünf städtischen Kliniken Schwabing, Harlaching, Bogenhausen, Neuperlach und Thalkirchner Straße haben jeweils ihre ganz eigene Geschichte und eine besondere Kultur entwickelt.

Gemeinsam im städtischen Krankenhausverbund wurden besondere Herausforderungen bewältigt und gestaltet – seit etlichen Jahren ist der finanzielle und organisatorische Sanierungsprozess im Gange, der Ärzten, Pflegepersonal und Patienten vieles abverlangt.

Die BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion setzt sich dafür ein, sich von der gescheiterten GmbH-Lösung zu verabschieden und zu einem städtischen Eigenbetrieb zurückzukehren. Einige Krankenhäuser haben eigene Unterstützervereine, wie z.B. die „Initiative Klinikum Harlaching“ oder „Bürger für unser Münchner Stadtklinikum“ – auch das zeigt, wie groß das Interesse und Engagement der Münchnerinnen und Münchner für ihre Kliniken und das Medizinwesen ist.

Im Schwabinger Krankenhaus ist bereits ein wertvoller Grundstock für ein künftiges Medizinhistorisches Museum gelegt. Der angrenzende Sektionssaal ist einem breiten Publikum vertraut durch verschiedenste Fernsehproduktionen wie „Tatort“, die „Eberhofer“-Krimis und „München Mord“. Dieses Potential sollte unbedingt genutzt und bewahrt werden. Das dortige Institut für Pathologie wurde 1910 gegründet und von Prof. Siegfried Oberndorfer geleitet, bis dieser 1933 von den Nationalsozialisten entlassen wurde. Neben mehr als 1.000 historischen Präparaten, die bereits ausgestellt sind, könnten auch im Depot gelagerte alte medizinische Gerätschaften wie sog. „Eiserne Lungen“ Einzug ins Museum finden. Der äußerst engagierte ehemalige Oberpräparator des Schwabinger Krankenhauses hat in Eigenregie bereits ein erstes Konzept für die Einrichtung eines Medizinhistorischen Museums erarbeitet, auf das aufgebaut werden könnte.

Diese Dokumentation der medizinischen Wissenschaften und der Geschichte der städtischen Kliniken wäre eine Bereicherung der Münchner Museumslandschaft!

Weitere Informationen zum Thema

Menü