Kreisverkehr statt Kreuzung

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Die Landeshauptstadt München richtet an einer großen, viel befahrenen Hauptverkehrskreuzung, z.B. an der Landshuter Allee / Landsberger Straße oder einem anderen überlasteten Knotenpunkt, einen Kreisverkehr anstatt einer ampelgesteuerten Kreuzung ein.

Intelligente Verkehrsführung erproben

Kreisverkehre erleben seit einigen Jahren eine enorme „Renaissance“.
Die Vorteile von Kreisverkehren liegen dabei auf der Hand und sind mittlerweile auch wissenschaftlich erwiesen: Gut geplante, großflächig angelegte Kreisverkehre können sehr hohe Verkehrsaufkommen mit einem Minimum an Stau sehr effizient bewältigen.

Kreisverkehre weisen eine größere Verkehrssicherheit gegenüber einem herkömmlichen Verkehrsknotenpunkt auf. Diese wird vor allem durch die niedrige Geschwindigkeit der durchfahrenden Fahrzeuge erzielt, aber auch durch die bessere Übersichtlichkeit, wodurch Unfälle glimpflicher ablaufen. Nach Erkenntnissen der Bayerischen Polizei gehen die Unfallzahlen um bis zu 80 % zurück, wenn Kreuzungen zu Kreisverkehren umgebaut werden!

Die Anzahl der Konfliktpunkte in einem Kreisverkehr ist weitaus geringer als an einer gewöhnlichen Kreuzung. Gleichzeitig kann dabei der Verkehrsfluss gesteigert werden. Die Durchlassgeschwindigkeit ist oft höher als bei einer vorfahrts- oder signalgesteuerten Kreuzung, da der Verkehr flüssiger laufen kann.

Während eine Kreuzung mit mehr als vier Zufahrten mittels Ampel wesentlich komplexer zu steuern ist, ist bei einem Kreisverkehr die Anzahl der möglichen Einfahrten nur von der Größe des Ringes abhängig. Er stellt prinzipbedingt jegliche Verkehrsbeziehung der angeschlossenen Straßen bereit.

Kein Verkehrsteilnehmer muss unnötigerweise warten, wenn kein Verkehr auf einer anderen Straße naht, wie es bei Ampeln manchmal der Fall ist.

Speziell für Schwerfahrzeuge sind die Ein- und Ausfahrten im Gegensatz zur Kreuzung, wo es zu Behinderungen des Gegenverkehrs kommen kann, wesentlich leichter zu durchfahren, wenn der Radius ausreichend groß ist. So ist es den Verkehrsteilnehmern auch möglich, den Kreisverkehr ohne Behinderung zum Wenden zu nutzen.

Weitere Vorteile sind eine besser überschaubare Verkehrslage, bessere Wirtschaftlichkeit durch die verteilende Wirkung und geringere Umweltbelastungen durch weniger Abgase und Lärm. Hinzu kommen geringere Wartungskosten gegenüber einer Ampellösung.

Der Platzbedarf ist nicht größer als der einer Kreuzung mit Ampeln.

Ein entsprechend groß eingerichteter Kreisverkehr erlaubt auch die Querung von Trambahnen (ggf. mit eigener Signalsteuerung mit sog. Pförtnerampeln).

Richard Progl


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