Die Experten waren sich einig: um eine deutliche Verbesserung der Verkehrssituation in München zu erzielen, muss der Fokus auf den ÖPNV gelegt werden.
Bei einem Stadtrats-Hearing zum Thema „Autofreie Altstadt“, zu dem die Planungsreferentin eingeladen hatte, hörten die Stadträte Vorträge zu Verkehrsreduktion, Wirtschaftsverkehr und sogenannten „Begegnungszonen“. Von der Professorin für Verkehrsplanung über den Logistiker bis zum Vertreter der Wirtschaftskammer Wien betonten alle Referenten, das wichtigste sei, Anwohner und Gewerbetreibende miteinzubeziehen und keine übereilten Aktionen über deren Köpfe hinweg durchzuziehen – also genau der Fehler, der in München z.B. in der Fraunhofer Straße gemacht wurde und immer wieder gemacht wird.
Kampfbegriffe wie „autofreie Altstadt“ seien „polarisierend und emotional aufgeladen“ und sollten deshalb vermieden werden, forderte Prof. Stefanie Bremer von der Universität Kassel und sprach damit den BAYERNPARTEI Stadträten aus der Seele.
Die von der linken Rathaus-Mehrheit massiv vorangetriebene einseitige Förderung des Radverkehrs wurde von den Experten als nicht zielführend bewertet, das Radl allein kann Münchens Verkehrsprobleme nicht lösen und ist insbesondere für Menschen mit Mobilitäseinschränkung, mit Rollstuhl oder Kinderwagen keine Alternative.
„Wir sehen uns in allen Punkten unserer Verkehrspolitik bestätigt,“
freut sich BAYERNPARTEI-Fraktionsvorsitzender Johann Altmann.
„An erster Stelle muss der Ausbau des ÖPNV stehen, am besten der U-Bahn. Der Wirtschafts- und Lieferverkehr muss stärker berücksichtigt werden und es darf keine einseitige ideologische Bevorzugung des Fahrrads erfolgen. Private Autos haben auch in Zukunft ihre Berechtigung und ihren Platz.“
Richard Progl, OB-Kandidat der BAYERNPARTEI, ergänzt:
„Die sogenannten Begegnungszonen, die in Wien wunderbar funktionieren, haben wir im Stadtrat unter dem Begriff ‚Shared Space‘ schon vor Jahren gefordert, beispielsweise für das Tal. Leider haben wir weder in der Verwaltung, noch von den anderen Parteien Unterstützung erfahren.“
Als Sofortmaßnahme zur Verbesserung der Verkehrssituation hat die BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion auf Initiative von Andre Wächter ein Antragspaket gestellt mit folgenden Forderungen:
- unnötige Ampeln nachts ausschalten
- Regenampeln für Radler
- konsequentes Umsetzen der Grünen Welle stadtweit
- Langzüge für die U-Bahn immer und auf allen Linien
Weitere Informationen zum Thema
- Antrag vom 08.01.2020: Teil 1
Ampeln nachts konsequent ausschalten! - Antrag vom 08.01.2020: Teil 2
Ampeln mit Regensensoren - Antrag vom 08.01.2020: Teil 3
Grüne Welle schneller und stadtweit umsetzen - Antrag vom 08.01.2020: Teil 4
Nur noch U-Bahn-Langzüge einsetzen - sueddeutsche.de vom 08.01.2020:
Bayernpartei will nachts Ampeln abschalten - Abendzeitung vom 09.01.2020
Bayernpartei will in München nachts die Ampeln abschalten